Flensburg: Die OConly-Metropole an der Ostsee
Ende August ist es wieder so weit! Mit diesem zweiten Beitrag stellt das Orga-Team des 6. HQ-Event die Stadt Flensburg selbst vor und zeigt, was diese zu bieten hat. In einem ersten Beitrag konntet ihr bereits alles über das Programm des HQ-Events und die umliegenden Dosen erfahren.
Das diesjährige OC-HQ-Event wird am 31. August 2019 in Flensburg stattfinden. Wir haben für Euch ein paar Infos über die schöne Stadt im Hohen Norden zusammengetragen.
Die OConly-Metropole Flensburg liegt am nördlichsten Ende vom OC-Land kurz vor der dänischen Grenze in und um Glücksburg. Das Einzugsgebiet ist relativ überschaubar: oben ein weißer Fleck auf der Karte, links und rechts Wasser. Trotzdem gibt es hier genug Platz für weit über 300 OC only-Caches! Die nächste größere Stadt und OC-Community liegt ca. 80 km südlich, nämlich Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel.
Geschichte und Sehenswürdigkeiten
Die Landschaft ist geprägt von der letzten Eiszeit, die große Hügelketten aufschob. Die Höhenlinien auf der Karte sind überschaubar: 0 bis 50 m.ü.N.N. Jedoch kommen diese immer wieder und in kurzen Abständen, so dass auf einer 10 km-Fahrt durch das östlich gelegene Angeln durchaus insgesamt 500 Höhenmeter zu überwinden sein können: hier mal 2 Meter hoch, dort mal 5 Meter runter… Das Schmelzen der Gletscher grub tiefe Fjorde in den fruchtbaren Boden. Am Ende einer solchen Förde liegt die 900 Jahre alte Stadt “FLENSBURG”.
Die Nähe zur bedeutendsten mittelalterlichen Handelsroute Ochsenweg, dem Schloß Glücksburg als Sitz der dänischen Könige und größter dänischer Seehafen machte Flensburg wohlhabend. Als Konkurrenz zur Hanse etablierten die nördlichen Kaufleute die Gilden der St. Knudsritter, was zu regem Handel und politischer Stabilität führte. Flensburg hat alle Kriege unbeschadet überstanden, wechselte aber mehrmals die Flagge zwischen deutsch und dänisch. (Eine große Entscheidungsschlacht wurde 1864 auf den Düppeler Schanzen geführt. Das dortige multimediale, interaktive Museum gilt übrigens als besonders sehenswert.) Es gibt in der Umgebung eine große und aktive dänische Minderheit, so dass Zweisprachigkeit an der Tagesordnung ist, bis hin zur Mischsprache Petuh. Weil Flensburg im 2. Weltkrieg nicht zerbombt wurde, verlaufen die Straßen in der Altstadt immer noch “mittelalterlich”. Das bedeutet allerdings leider auch, dass Parkplätze eher rar sind.
Während der dänischen Kolonialzeit lieferten die Schiffe Zuckerrohr an, das sie in “Westindien” (der heutigen Karibik) gegen Sklaven getauscht hatten. Das machte Flensburg zur Rum-Metropole. Viele Hinterhöfe an der Fußgängerzone (Holm und Große Straße) beherbergen noch heute kleine Destillen. Und alte Lagerhäuser zeigen den Flair von Kleinkunst und Übersee-Handel. Am Museumshafen liegen Nachbauten dieser alten Segler, die im Schifffahrtsmuseum gegenüber in Kontext gesetzt und auch für “Landratten” verständlich erklärt werden. Ebendort ist auch das multimediale Rum-Museum untergebracht.
Meer und mehr
Jahrzehntelang war dieser westliche Punkt an der Ostsee ein großer Marinestützpunkt, der in Mürwik einen soliden, ruhigen Stadtteil etablierte. Einen Einblick in die Marineschule gibt es exklusiv für uns OC-Cacher beim Vorevent “Marineschule” am Tag vor dem Hauptevent. Die Matrosen und Wehrpflichtigen lockt jedoch eher das Rotlichtviertel am Hafen, zumal es keine “Sperrstunde” gibt. Bis dato heißt es vor Ort: “ich gehe an die Küste”, wenn “Party-Ohne-Ende” angesagt ist in vielen Kneipen, Bars, Bordellen und Discotheken an der Westseite des Hafens.
An dieser Küste liegen außerdem auch einige große Badestrände – sauber und Kurtaxe-frei: Von Wassersleben kurz vor Dänemark, übergehend in das Ostseebad an der Neustadt bis zur Solitüde auf der Ostseite. Die DLRG-Rettungsschwimmer wachen dort über die Badenden. Ein Geheimtipp ist Fahrensodde, dessen westliches Ende zwar unbeliebt ist, weil sehr steinig – dafür aber einsam. Der BESTÄNDIGE WIND ermöglicht bestes Segeln, Surfen, Kiten und natürlich Drachen steigen lassen.
Es gibt übrigens keine gefährliche Fauna in der Ostsee (es sei denn, man verfällt einer einheimischen Nixe und bleibt für immer dort)! Ab und zu verirren sich sogar Schweinswale oder Tümmler in die Förde.
“Gefährlich” wird es jedoch in der Flens-Arena (=”Campushalle”), wenn die lokale Handballmannschaft SG Flensburg-Handewitt ein Heimspiel hat. 6300 Fans bereiten den Gegnern dort sprichwörtlich die “Hölle Nord” und helfen der Mannschaft zu Meistertiteln. Absolute Empfehlung: Sich unter die (friedlichen!) Fans zu mengen und sich vom Adrenalin, den schnellen Toren und der Stimmung mitreissen zu lassen!
Der lehmige Boden an dieser Förde ließ Regenwasser nur langsam versickern und reinigte es über 10.000 Jahre zu einem hervorragenden Grundwasser, aus welchem die lokale Brauerei das berühmte Flensburger Pilsener herstellt. Für Bier-Connaisseure ein Genuß, für Einheimische ein Ulk, wenn der Bügelverschluß “geprömpelt” werden soll.
Weltkultererbe “Haitabu”
Nur 40 km südlich von Flensburg liegt das UNESCO-Weltkulturerbe Haitabu. Dort wird die Geschichte der Wikinger erlebbar. Auch die OC-Cacher können hier auf den Spuren der Wikinger wandeln, und zwar im Rahmen einer professionellen Führung beim Nachevent “Haitabu” am Sonntag nach dem HQ-Event. Begleitet von einem Moderator geht es bei einer Führung durch das historische Gelände über den Halbkreiswall zu den rekonstruierten Häusern. Auf dem Weg erfahren die Teilnehmer alles Wissenswerte über die Geschichte der frühstädtischen Siedlung. Die Exkursion endet in einem der rekonstruierten Häuser, das exemplarisch vorgestellt wird. Danach kann man noch gemeinsam über das Gelände schlendern und anschließend das Event-Wochenende bei einem guten Essen gemütlich ausklingen lassen.
Wir sehen uns in Flensburg!
Die Bilder wurden von Le Dompteur für den Beitrag zur Verfügung gestellt.
LM (2 comments)
Interessant, dass ausgerechnet Opencacher in Grenzen denken (“OC-Land”) . Wo das wohl anfängt und aufhört und ob OC-Land-Ausländer auch willkommen sind (wer auch immer das sein soll)?
clanfamily (24 comments)
Hi Vedina,
das sollte jetzt nicht auf die Waage gelegt oder zur “political correctness” Diskussion auffordern, aber natürlich denken wir über die bundesdeutschen Grenzen hinaus. Unser Plattform ist mehrsprachig aufgestellt und das natürlich um die Plattform “weltweit” anbieten zu können. Wir strukturieren unser Denken und Handeln schon multilingual in Hinblick auf einen internationalen Einsatz. Der Gedanke “jedes Land – ein Knotenpunkt” ist technisch nicht (mehr) realisierbar. Also laden wir gerne ein auch außerhalb der DE Grenze die Plattform zu nutzen UND auch Geocaches zu legen.
LG Clanfamily – Mirco
1. Vs. Opencaching Deutschland e.V.
Le Dompteur (20 comments)
Am Donnerstag Abend, vor den Events, hat der Deutsche HandballMEISTER von 2003, 2018(!), 2019(!!); DHB-Pokalsieger 2003, 2004, 2005, 2015; und Deutscher Vizemeister 1996, 1997, 1999, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008, 2012, 2013, 2016, 2017:
“SG Weiche-Handewitt”
ein Heimspiel gegen die hochdotierten “Rhein-Neckar Löwen” in der Stadt.
Eine Eintrittskarte kostet weniger, als ein Kinobesuch!
Ihr könnt Euch eine beliebige der (harmlosen!) Fankurven aussuchen: “Hölle Nord”, “Die Wikinger”, “Nordlichter” oder “alte Garde”
P.S. Die meisten unserer Spieler sind Normannen! Wundert Euch also nicht, wenn der Schlachtruf ertönt: “WIE kämpft ein Wikinger?” und Ihr “Wie xxx -son!” zurückgröhlen müßt :-)
LM (2 comments)
Hallo,
Ja, die internationale Ausrichtung ist klasse. Gerade deshalb bin ich über die Formulierung “nördlichsten Ende vom OC-Land” in diesem Blogartikel gestolpert…