Einige von euch haben vielleicht bereits mitbekommen – in Köln droht derzeit ein Geocaching-Verbot. Und dieses Verbotsszenario ist nichts Neues. Schon seit einigen Jahren kämpfen die Geocacher der Region Köln, die sich u.a. aus diesem Grund zum Geocaching Verein Rheinland e.V. zusammengeschlossen haben, gegen das Verbot.

Konkret geht es in Köln nicht darum, dass Geocaching generell verboten werden soll. Das Verbot betrifft primär das Geocaching in Naturschutzgebieten und an Naturdenkmälern, wo dies grundsätzlich verboten werden soll.

Der Geocaching Rheinland e.V. schreibt dazu in seinem Schreiben:

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Geocacher*innen,
die Stadt Köln hat die Fortschreibung des Landschaftsplans Köln wieder aufgenommen und hält weiterhin daran fest, in Naturschutzgebieten und an Naturdenkmalen Geocaching grundsätzlich zu verbieten sowie in geschützten Landschaftsbestandteilen außerhalb technischer Infrastruktur (z.B. Parkbänke). Nähere Infos findet Ihr hier. Natürlich bemühen wir uns als Verein weiterhin die Stadt von diesem Plan abzubringen.

Der Entwurf liegt noch bis zum 12.04.2019 öffentlich aus. In dieser Zeit kann jede*r Einwände vortragen. Nach der Offenlegung wird die Verwaltung die eingegangenen Einwände nochmals prüfen und hoffentlich den Entwurf für den Landschaftsplan in unserem Sinne ändern. Über diesen geänderten Entwurf wird der Rat der Stadt dann endgültig beschließen.

In dieser Phase kann der Verein Geocaching Rheinland e.V. eure Unterstützung dringend gebrauchen. Bitte schreibt innerhalb der oben genannten Frist einen Brief an die Stadtverwaltung. Unserem letzten Aufruf im Jahr 2014 sind immerhin so viele Geocacher gefolgt, dass es den Vertretern der Stadtverwaltung nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. Diesmal wollen wir mit Eurer noch viel größeren Unterstützung auch ein Umdenken hinbekommen. Immerhin geht es hier um die viertgrößte Stadt Deutschlands, und wir befürchten weiterhin eine negative Signalwirkung für andere Städte und Landkreise.

Wir haben für Euch ein Musterschreiben (s. Anhang) vorbereitet, das Ihr gerne verwenden könnt. Wenn Ihr möchtet, bringt darüber hinaus eigene Gedanken aufs Papier. Bitte bleibt bei allem Unverständnis über die geplante Regelung freundlich u. sachlich. Beschimpfungen oder Wutausbrüche sind unserem Anliegen nicht dienlich.
Sehr gerne könnt Ihr diesen Aufruf und das Musterschreiben auch an Nicht-Vereinsmitglieder und bei euren GC-Stammtischen weitergeben.

Konkret steht in der Anlage 1, dass in Naturschutzgebieten und an Naturdenkmälern Geocache-Behälter komplett verboten sind und in geschützten Landschaftsbestandteilen diese nur an technischer Infrastruktur gestattet sind.

Bekannterweise ist schon jetzt das Verstecken von Geocaches in Naturschutzgebieten sehr eingeschränkt gestattet. Dies hat Opencaching demensprechend auch in den Nutzungsbedingungungen formuliert.

Desweiteren gilt die weit anerkannte Regel, dass immer ein Fuß auf dem Weg bleiben muss, wenn die Dose gehoben wird. Um diesen Grundsatz zu wahren, schreitet der OC-Support schon jetzt ein, wenn Geocacher physische Verstecke innerhalb eines Naturschutzgebiets außerhalb der Wege verstecken. Außerdem weist OC als Plattform seine Nutzer generell mit einem Hinweistext im Listing auf die Lage im Naturschutzgebiet und dem damit gebotenen umsichtigen Umgang mit der Natur hin.

Für OC hat der Naturschutz in Kombination mit einer naturnahen Ausübung des Hobbys einen hohen Stellenwert. Jedoch sehen wir durch die Verbote in der Art, wie sie in Köln umgesetzt werden, die Ausübung des Geocaching-Spiels in unterschiedlichen Punkten gefährdet:

  • Während das Verstecken von Geocache-Behältern zuvor in Naturschutzgebieten auf den Wegen (unmittelbar drumherum) gestattet war, ist dies nun gänzlich verboten (auch an technischer Infrastruktur).
  • Mit dem Geocaching-Verbot wird den Geocachern etwas vorgeschrieben. Geocaching allgemein und insbesondere wir von Opencaching vertreten schon seit langem dem Standpunkt, dass sich die Community selbst reguliert. In der Vergangenheit hat dies meist gut geklappt. Hierbei kommt hinzu, dass den Kölner Geocachern kein Vorfall als Auslöser bekannt ist, was zeigt, dass die aktuellen Regeln gut funktionieren.
  • Köln kann Aufgrund seiner Größe eine Signalwirkung auf andere Städte haben, welche sich ggf. daran orientieren oder über die Verbote in Köln hinausgehen.
  • Andere Städte wie Düsseldorf orientieren sich an den verbreiteten Regeln und verbieten Geocaching in bestimmten Gebieten nicht prinzipiell (siehe Vereinbarkeit von Geocaching und Naturschutz). Dort ist ein gutes Miteinander auf Basis ausgewogener Regeln von Garten-, Friedhofs- und Forstamt und den Geocachern möglich. Daher begrüßen wir es, wenn sich Regelungen eher an der Düsseldorfler Auslegung orientieren würden.

 

Auch beim Bundestreffen der Geocachingvereine in Kiel herrschte breite Übereinstimmung, dass ein Verbot dieser Art nicht das Ziel von dauerhaftem Austausch zwischen den Interessen von Naturschutz und Geocaching sein kann.

Opencaching schließt sich als Reaktion darauf der Briefkampagne des Geocaching Rheinland e.V. (aus dem oberhalb zitierten Text) an. Ein Musterschrieben findet Ihr hier, welches ihr als Vorlage / Inspiration nutzen könnt. Es sollen möglichst viele Zuschriften in Köln eingehen, um zu zeigen, dass Geocaching und Naturschutz auch ohne derartige Verbote in Einklang gelebt werden können und, dass dies eine breite Unterstützung in der Geocaching-Community findet.

Die Beteiligung ist noch bis zum 12.04. möglich (letztmöglicher Briefeingang). Also holt euren Logstift, euren Log-PC oder euch Log-Smartphone heraus, schreibt den Brief, druckt diesen aus und schickt ihn noch rechtzeitig und persönlich nach Köln.

Danke für Eure Beteiligung!

 

Beitrag des Geocaching Rheinland e.V.: https://geocaching-rheinland.de/?p=1127

Anlage 1: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=440885&type=do&

Link zum Musterschreiben: https://www.geocaching-rheinland.de/wp-content/uploads/2019/03/Einspruch-2019-Landschaftsplan-Musterschreiben-1.docx

Positiv-Beispiel Düsseldorf: https://www.duesseldorf.de/stadtgruen/freizeit/geocaching.html

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